Lernkonzept

Das P.A.U.L. Lernkonzept und didaktische Arbeitsmittel

Das didaktische Konzept von P.A.U.L. umfasst Prozesse und Fertigungsaufgaben für Schulstufen von der Vorschule / vom Kindergarten bis zur 10. Klasse.

Das hochwertige und aufeinander abgestimmte Materialangebot von P.A.U.L. und die dazugehörigen didaktischen Arbeitsmittel und Vorrichtungen sichern den Unterrichtserfolg und steigern die Arbeitsfreude der Schülerinnen und Schüler, weil schöne und nützliche Gegenstände von hoher Qualität entstehen.

Es wird echte Wirklichkeit vermittelt und nicht die uns servierte digitale Wirklichkeit

Die Aufmerksamkeit der Kinder wird auf die Inhalte und Prinzipien des Bauens selbst hingelenkt und nicht bloß auf die Farben- und Formenvielfalt

Der pädagogische-didaktische Umsetzungsprozess ist vielfaltig und komplex: so werden bei den Schülern diverse Fähigkeiten gefordert:

  • von der Vorstellung, wie das Einzel-Werkstück am Ende des Prozesses aussehen soll,
  • über das Erstellen eines Bauplans,
  • die Auswahl der Mittel und Verfahren;
  • bis zur Zielsetzung und Planung,
  • Vorbereitung des Arbeitsplatzes und der benötigten Hilfsmittel,
  • bis zum gewünschten Endergebnis in handwerklicher Präzision.

Das fertige handwerkliche Produkt wird aus diversen Perspektiven betrachtet und von anderen Personen, Mitschülern und Lehrern, begutachtet. Teamarbeit und einander zugewandtes Arbeiten fördern die Kommunikation und soziale Interaktion.

„In diesem Konzept schließen Präzision und Kreativität einander nicht aus – im Gegenteil, sie bilden eine fruchtbare erzieherische Einheit.
Die Schülerinnen und Schüler werden durch ihren persönlichen Erfolg in besonderem Maße motiviert.“
(Dr. K. Thormeier)

 

Bauklötze für den Einsatz im Kindergarten und in der Schule

Mit den MDF-Bauklötzen lassen sich elementare Erfahrungen zur Statik und Struktur von Räumen und Körpern machen, und zwar in jeder Altersgruppe und auf jeder Schulstufe. Das Bauen mit Bauklötzen schafft Voraussetzungen für das räumliche Vorstellungsvermögen und für spätere Abstraktionen.

„Entwicklung des flächigen und räumlichen Denkens, Schulung der Feinmotorik und des Denkens in Proportionen,
Erfassen von Bauprinzipien und Baustrukturen, spontanes und logisches Konstruieren und Sehen unterschiedlicher Perspektiven“.
(Die Schulische Produktion 3. Bauen mit Elementen aus Karton und Holz, Albrecht Schnitzler, Paul Selchert, S. 3)

Warum bauen Kindern so gern…..?

  • Sie setzen ihre Phantasien, Träume und geheimen Wünsche um.
  • Sie geben das, was sie wahrgenommen haben, auf ihre Weise wieder.
  • Sie geben Bauklötzen eine Bedeutung und erwecken sie zum Leben.
  • Sie schaffen Ordnung und erschaffen etwas.
  • Sie machen Pläne.
  • Sie entwickeln Mut zur Veränderung.

….. und was geschieht dabei mit ihnen?

  • Sie definieren Räume und eignen sie sich an.
  • Sie verändern Sichtweisen.
  • Sie entdecken Strukturen und Prinzipien.
  • Sie unterscheiden Wichtiges von Unwichtigem.
  • Es entwickeln sich Maßstäbe in ihnen.
  • Sie können Fehler revidieren.
  • Sie werden geschickter in ihren Bewegungen.
  • Der Erfolg stabilisiert sie, der Misserfolg wird erträglich.
  • Es bauen sich in ihnen Spannungen auf und lösen sich wieder.
  • Sie erleben die Einheit von Aufbauen und Zerstören.

(„Die Schulische Produktion 1“: Bauen mit Bauklötzen aus MDF. Albrecht Schnitzler, Paul Selchert, S.2)

Die Bauklötze bestehen aus dem umweltfreundlichen Holzwerkstoff MDF (= mitteldichte Faserplatte), der ausschließlich aus Fichten- und Kieferspänen besteht. Die Schnittflächen sind sägerauh und unlackiert, wodurch sich beim Fügen eine verbesserte Haftung ergibt.

„Aufgrund der Materialeigenschaften, der haptischen Qualität und der geometrischen Dimensionen handelt es sich um
ein didaktisch wertvolles Baumaterial, das im Gegensatz zur bunten Plastikwelt steht, die unsere Kinder heutzutage umgibt.“
(
Die Schulische Produktion 1. Bauen mit Bauklötzen aus MDF. Albrecht Schnitzler, Paul Selchert, S.3)

Pädagogisches Konzept Freies Bauen

Im Unterrichtsraum wird eine große Freifläche für das Bauen geschaffen. Die Kinder nehmen sich aus einem größeren Bauklotzvorrat (ein Klassensatz besteht aus 500 Stück) eine Teilmenge von Bauklötzen und suchen sich einen Platz zum Bauen, wo sie mit ersten „Baumaßnahmen“ beginnen.

„Nach unseren Beobachtungen benutzen vor allem jüngere Kinder die Bauklötze zunächst dafür, Zäune, Abgrenzungen und Mauern zu legen. Insofern handelt es sich nicht um „freies Bauen“, sondern um das Bauen nach selbstgestellter Zielsetzung. Die Kinder strukturieren Flächen, organisieren Abläufe und schaffen Räume. Da die Kinder oft auch in der Gruppe gemeinsame Ziele realisieren, hat die Arbeit auch eine wichtige soziale Komponente.“

Weiter kann der Pädagoge die Kinder zum Bauen nach einer bestimmten thematischen Vorgabe anregen, wie z.B. „Baue einen Bauernhof, einen Bahnhof, einen Zoo, einen Spielplatz, einen Hafen…“

Weitere Konzepte und Informationen finden Sie in der Broschüre „Die Schulische Produktion 1“. Bauen mit Bauklötzen aus MDF. Albrecht Schnitzler, Paul Selchert

Die Schulische Produktion / Werken mit Holzelementen und Leisten / Lernen im Technikunterricht

 Jedes Werkstück ist einzigartig:

Die Themenvielfalt, die durch den Werklehrer gegeben wird – z.B. ein Zoo, eine Burg, ein Haus, oder aber auch fertige Konzepte wie Griffelkasten, Kerzenständer, Kipper mit Anhänger, die Uhr oder Tischtennisschläger verlangt von den Schülern, diverse Fähigkeiten zu entwickeln und einzusetzen.

„Das Bauen mit diversen Baugruppen (Materialien) ermöglicht sowohl ein spontanes und phantasievolles
Unterrichtsgeschehen als auch einen systematischen und gezielten Aufbau von Fähigkeiten und Kenntnissen“.
(Die Schulische Produktion 3. Bauen mit Elementen aus Karton und Holz“, Albrecht Schnitzler, Paul Selchert, S. 3)

Beginnend mit der Förderung der Imagination des Schülers (wie sieht ein Zoo oder ein Auto aus?),

  • der ersten Darstellung: Entwicklung der Zeichenentwürfe,
  • der Auswahl und Einsatz der Hilfsmittel (Montageplatte, Schleifplatte, Schleifvorrichtung, Schleifleiste, Einsatz vom Hilfsklotz),
  • Auswahl und Vorbereitung der Baustoffe (Holz-, Metall- und Kartonelemente, Materialprüfung, Auswahl des Materials und der Form der Elemente),
  • Auswahl der evtl. benötigten Werkzeuge (z.B. Einsatz der Laubsäge und Schneidlade für den Zuschnitt der Leisten, der Handbetriebenen Tischbohrmaschine,
  • Auswahl der Werkzeuge für die Holz-/ Metallbearbeitung an der Offenen Werkzeugwand,

bis zum Arbeitsablauf (Im herkömmlichen Produktionsprozess werden weitere Lernbereiche gefordert):

  • Handgeschicklichkeit (wie setze ich das Arbeitsziel mit den Hilfsmitteln und ausgewählten Stoffen um? Wie verhält sich das Material?),
  • Präzision (Löcher bohren, Flächen grob oder fein schleifen, Metall biegen) und Konsequenz (Fleiß / sauberes Arbeiten).
  • Herstellung der über das Programm hinaus individuell von den Schülern ausgedachten und entworfenen Bauelemente (Materialauswahl, Ausmessen, Zuschneiden, Einsatz von weiterem Werkzeug).

Das entworfene und fertiggestellte Werkstück ist, als Produkt der klassischen handwerklichen Produktion aus nachhaltigen Materialien, stets ein vom Schüler gebautes Einzelstück und steht im Gegensatz zu den überall uns umgebenen Massenproduktionsteilen.

 Aus dem P.A.U.L.-Lernkonzept:

„Die Beschränkung auf 5 Leistenprofile und ebenso viele Zubehörteile dient der Konzentration auf die einzelnen Elemente selbst. Durch den wiederkehrenden Einsatz in den ersten fünf Aufgabenbeispielen lernen die Schüler die Bauelemente hinsichtlich ihrer Struktur kennen. Sie erfahren, dass die Dimensionen Länge, Breite und Stärke, die Exaktheit der Winkel sowie die Beschaffenheit der Flächen und Kanten Auswirkungen auf den Einsatz im Werkstück und auf ihre Arbeit haben.

Über die Erkenntnis der unterschiedlichen Oberflächenbeschaffenheit von Hirnholz- und Langholzflächen, ihrer haptischen und ästhetischen Qualität erlangen sie zunehmend Sicherheit in Materialeinsatz und Verarbeitung.

Die bewusste Beschränkung auf wenige präzise Bauelemente öffnet den Blick auf die Strukturen des einzelnen Elementes.Auszug aus „Die Schulische Produktion 2. Werkstücke aus Holz.“ Albrecht Schnitzler, Paul Selchert, s. 6

Gruppenarbeit

Das Arbeiten in Kleingruppen wird aus pädagogischen Gründen bevorzugt. Die Schülerinnen / Schüler arbeiten einander zugewandt, was die gegenseitige Anregung und Unterstützung ermöglicht; die Kommunikation und soziale Interaktion wird gefördert. Außerdem wird die aus gewerblichen Arbeitsplätzen abzuleitende Forderung nach Entwicklung bzw. Weiterentwicklung von Teamfähigkeit berücksichtigt.